26 Apr., 2022
Die Regattaanlage in Essen-Werden ist zwar schön gelegen, aber die Kanuten fürchten den tückischen Wind auf dem Baldeneysee, der am Wochenende zur Internationalen Kanu-Frühjahrsregatta so kräftig von Osten blies, dass nicht wenige Boote durch die Wellen vollliefen und sanken. Dennoch startete die Kanusport-Gemeinschaft Wuppertal (KSG) nach dem intensiven Trainingslager in Mölln recht gut in die Wettkampfsaison. Allerdings war die Leistungsklasse mit Maximilian Zöllner und Jannick Wienand wegen Covid-Erkrankung bzw. einer Herzmuskelentzündung nach Covid nicht vertreten, dabei hatte sich Zöllner in dieser Woche bei den nationalen Qualifikationen in Duisburg noch einmal für die U23-Nationalmannschaft empfehlen wollen. Die Junioren kamen unterdessen über 200 m gut in den Wettkampf und qualifizierten sich alle vier für den Endlauf. Dort holte sich Moritz Hasenack den Sieg, Leonard Joest den 3. Platz, Niels Raeder kam auf den fünften. Yannick Schrankel wurde im Finale Opfer der starken Winde und kam nicht ins Ziel. Aufgrund der extremen Wetterbedingungen - mehrere Rennen konnten gar nicht erst gestartet werden - entschlossen sich die Trainer, wegen der anstehenden nationalen Sichtung die drei Starter Hasenack, Raeder und Leonard Joest für die restlichen Rennen in Essen abzumelden und lieber auf dem deutlich ruhigeren Beyenburger Stausee trainieren zu lassen. Alina Burandt meldete sich nach mehrmonatiger Trainingspause mit einer ordentlichen Leistung zurück im Damencanadier und belegte über die 200 m den 4. Platz und über 500 m den dritten. Da es ihr für die kurzen Strecken noch an Kraft fehlt, konzentriert sie sich neben den Abiturprüfungen eher auf die längeren Strecken und versuchte sich unlängst im Kanumarathon. Nach ihrem ersten Start bei der Westdeutschen Marathonmeisterschaft Anfang April flatterte ihr gleich eine Einladung zum Marathon-Weltcup Ende Mai in Prag ins Haus. Ebenfalls eingeladen wurden Moritz Hasenack und Niels Raeder, allerdings hängt deren Zusage noch von den Sichtungsergebnissen ab. In der Jugend gingen Niklas Escher, Jan Strehl und Jan Kornweibel an den Start. Ersterer konnte sich sowohl über 200 m als auch über 1000 m für das Finale qualifizieren und belegte dort einen 6. und einen 7. Platz. Escher und Jan Strehl kamen im Zweier über die 500 m auf Platz 6. Hanna Joest wurde als alleinige KSG-Starterin bei der weiblichen Jugend über 200 m Dritte. Mit dem Bochumer Linus Gooßen holten Escher, Strehl und Hanna Joest dann noch den Sieg im Mixed-Vierer über die 500 m. Bei den Schülern gaben die beiden Wuppertaler Laurenz Joest und Emil Faulstich den Ton an. Im Einer über die 500 m gewann Emil vor Laurenz, beide mit deutlichem Vorsprung zur Konkurrenz. Diese Überlegenheit addierten sie im Zweier und fuhren mit mehreren Bootslängen Vorsprung vor dem Feld über die Ziellinie. Im neu formierten Wuppertaler Schüler-Vierer gingen sie dann noch mit Vincent Owczarczyk und Emma Dittmar an den Start. Obwohl vorher noch nie trainiert, kam man auf einen respektablen 2. Platz. Wegen Rückenproblemen verzichtete Emil auf einen Start auf der Langstrecke. Hier holte sich Laurenz Joest den Sieg. Vincent Owczarczyk wurde auf seiner ersten Regatta Sechster und kann damit durchaus zufrieden sein. Ein großer Höhepunkt am Sonntag war dann noch der Start des Schüler-Achters – nach zweijähriger Wettkampfpause das allererste, mit Spannung erwartete Rennen für die Jüngsten. Sie paddelten auf den zweiten Platz hinter Wiking Bochum. Der Achter fuhr in der Besetzung Vincent Owczarczyk, Emma Dittmar, Mara Jungbluth, Louisa Spasojevic, Michel Hömberger, Jason Siegmeier, Atir Chachmann und Mia Döring, gesteuert von Philipp Wienand. Auf den abschließenden Langstrecken, die wetterbedingt deutlich verkürzt wurde, holten Yannik Schrankel, Niklas Escher, Jan Kornweibel und Alina Burandt Platzierungen. Am kommenden Wochenende werden die Wuppertaler Kanuten bei der großen Brandenburger Regatta auf die starke ostdeutsche Konkurrenz treffen. KSG-Sportwart Michael Faulstich: „Brandenburg ist für uns zur Einordnung wichtig, danach weiß man zu Beginn der Saison, wie die Konkurrenz durch den Winter gekommen ist und wo man selbst steht.“ Text von Kornelia Roßkothen